LBZH Logo - Zwei gegeüberstehende Köpfe die sich in Gebärdensprache unterhalten Niedersachsen klar Logo

Primarstufe

Artikelbild
Die Primarstufe umfasst die Schuljahrgänge 1 bis 4. Alle Kinder haben einen besonderen Unterstützungsbedarf im Bereich Hören, manche einen zusätzlichen im Lernen.

Die Kinder werden nach den Richtlinien der allgemeinen Grundschule und ggf. nach denen der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen unterrichtet. Der Stundenplan umfasst die Fächer der Stundentafel für die Grundschule.

Um jedem Kind ein individuelles Lern- und Kommunikationsumfeld schaffen zu können, wird der Unterricht im Sinne eines offenen bimodal-bilingualen Ansatzes gestaltet. Laut-, Schrift-, Gebärdensprache und andere manuelle Zeichensysteme finden hier Verwendung.

Um einen offenen bimodal-bilingualen Unterricht anbieten zu können, arbeiten in der Primarstufe Hörgeschädigtenpädagoginnen und -pädagogen mit Gebärdenkompetenz sowie eine gehörlose Gebärdensprachdozentin (Native Signer). Bei entsprechenden personellen Ressourcen wird in Doppelbesetzung unterrichtet. Unterrichtsinhalte werden gemeinsam geplant, durchgeführt und ausgewertet.

Jede Klasse hat einen Klassenraum mit einem angrenzenden Gruppenraum zur Verfügung. Die kleine Lerngruppengröße, die spezielle Anordnung der Schülertische im Halbkreis, schalloptimierte Räume und eine Höranlage gewährleisten eine bestmögliche akustische Umgebung. Um Unterrichtsinhalte verstärkt zu visualisieren, ist jede Klasse mit Computer und Smartboard ausgestattet. Den Abschluss eines Schultages bildet das gemeinsame Mittagessen, das in den Vormittag konzeptionell integriert wurde.

Da das Einzugsgebiet der Schule groß ist, wird der Transport mit Taxen und Kleinbussen über die Landkreise/Städte geregelt.


Schwerpunkte


Förderschwerpunkt Hören

• Bimodal-bilinguale Bildung unter Berücksichtigung von

• hörgerichteter Förderung unter Einsatz unterschiedlicher Hörtechnik

• individueller Sprechförderung

• Schulung des Absehens

• Entwicklung der Schriftsprache

• manuellen Zeichensystemen und Gebärdensprache


Förderschwerpunkt Lernen

Kinder, die mehr Unterstützung in ihren individuellen Lernprozessen benötigen, werden nach den Richtlinien des Förderschwerpunkts Lernen unterrichtet. Voraussetzung ist die zusätzliche Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs im Bereich Lernen. Der hörgeschädigtenspezifische Unterricht bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, im individuellen Lerntempo eigene Lernstrategien zu erlangen.

Kinder, die einen umfassenderen Förderbedarf im Bereich Lernen haben, werden mit vielseitiger sonderpädagogischer Unterstützung ganzheitlich und lebensnah unterrichtet. (s. Konzept für Kinder mit besonderem Förderbedarf)


Eingangsstufe

Die Klassen 1 und 2 sind in der Primarstufe zur jahrgangsgemischten Eingangsstufe zusammengefasst. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen die Eingangsstufe in ein bis drei Jahren. So kann sich jedes Kind den Unterrichtsstoff der ersten beiden Jahrgänge im individuellen Lerntempo aneignen. Gegenseitiges soziales Lernen wird durch die Altersmischung in hohem Maße ermöglicht. (s. auch Konzept Eingangsstufe)


Lern- und Leistungsentwicklung

Den Rahmen für die Lern- und Leistungsentwicklung in der Primarstufe gibt der Erlass des MK „Die Arbeit der in der Grundschule" durch folgende Punkte vor:

• Förderpläne

Förderpläne dokumentieren den individuellen Lernfortschritt eines Kindes. Sie werden fortlaufend aktualisiert und enthalten Aussagen zur Lernausgangslage, zur Methodenkompetenz, zu zukünftig angestrebten Zielen und Maßnahmen, mit deren Hilfe die Ziele erreicht werden sollen und zur Beschreibung und Einschätzung des Fördererfolgs.

• Zeugnisse

Unmittelbare Schülerbeobachtungen sowie mündliche, schriftliche und fachspezifische Lernzielkontrollen bilden die Grundlage für die Zeugnisse. Die Zeugnisse der Primarstufe entsprechen den Zeugnissen der Grundschule, ggf. auch denen der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen.

• Elternarbeit

Klassen- sowie Fachlehrer stehen im regelmäßigen Austausch mit den Erziehungsberechtigten. Die geschieht durch

- persönliche oder telefonische Elterngespräche (an Elternsprechtagen oder ggf. zu anderen Terminen),

- Elternabende,

- Informationsbriefe,

- Unterrichtshospitationen (nach Absprache) und

- Mitteilungsmappen oder Schulplaner.


Besonderheiten

• Offene Unterrichtsformen

Offene Unterrichtsformen werden in der Primarstufe genutzt, um den individuellen Lernentwicklungen gerecht zu werden. Freiarbeit ist in vielen Klassen ein fester Bestandteil des Stundenplans. Einzelne Lehrkräfte verfügen über eine zusätzliche Montessori-Ausbildung.

• Projekttage und außerschulisches Lernen

Regemäßig werden Projekttage /-wochen durchgeführt. Im Laufe des Schuljahres findet auch mehrmals das Forum statt: Die Schülerinnen und Schüler stellen sich gegenseitig Ergebnisse aus dem Unterricht vor, z.B. auswendig gelernte Gedichte, szenische oder tänzerische Darstellungen, selbst geschriebene Geschichten oder auch Produkte aus dem Kunstunterricht. Außerschulische Lernorte und Veranstaltungen (z.B. Besuch eines Bauernhofes, Projekt „Klasse! Wir singen“ oder Theater) sind ebenfalls Bestandteil des Unterrichts.

• Trainings- und Inselraum

Der Trainings- und Inselraum ist ein fest installierter Raum für Schülerinnen und Schüler. Hier werden ihnen bei Konflikten gezielt Hilfen an die Hand gegeben, um Auseinandersetzungen sinnvoll und nachhaltig zu lösen und drohenden Konflikten in den Pausen vorzubeugen. Gleichzeitig wird ein störungsfreier Unterricht in den Klassen und für alle Beteiligten erholsamere und positiv erlebte Pausen angestrebt. Zudem bietet der TIR den Schülerinnen und Schülern eine Auszeit, die nach einer gewissen Zeit des Lernens nicht mehr aufnahmefähig sind. (s. Konzept Trainings- und Inselraum)

• Heilpädagogische Förderung

Kinder, die in ihrer sensorischen, motorischen, sozial- emotionalen und/oder kognitiven Entwicklung einen besonderen Förderbedarf zeigen, werden unterrichtsbegleitend von einer Heilpädagogin unterstützt. Zusätzlich finden unterrichtsergänzende Angebote, z.B. Entspannungsübungen oder Konzentrations- und Wahrnehmungsförderung statt.

• Klangpädagogische Arbeit

Die allgemeine Zielsetzung der pädagogischen Arbeit mit Klang sind die Stärkung von Wohlbefinden und Gesundheit. Damit verbunden ist die Förderung einer größeren Vitalität, Konzentration und Kreativität.

Für die pädagogische Klangarbeit steht uns ein eigener Raum zur Verfügung. Er ist mit Instrumenten ausgestattet, die ein vielfältiges, harmonisches Spektrum haben, z.B. Klangschalen und Gongs.


• Lesestube

Die Lesestube ist unsere Schülerbibliothek. Sie wird von den Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften intensiv genutzt. Jede Klasse kann sich dort aufhalten. Jedes Kind kann in der vielseitigen Büchersammlung herumstöbern, forschen, sich informieren, Bücher ausleihen oder einfach nur lesen.

• Mathe- Lernwerkstatt

Die Mathe-Lernwerkstatt ist ein eigener Raum, der umfassende Materialien zu allen mathematischen Themen bietet. Sie ermuntert die Kinder zur Vertiefung mathematischer Inhalte, zum Ausprobieren und Forschen.

• PeP

PeP ist ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention. Es wurde speziell für Schüler und Schülerinnen mit besonderem Förderbedarf entwickelt. Am LBZH gibt es zweimal im Jahr einen PeP-Tag mit besonderen Angeboten.


• Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wie Akustiker, HNO-Arzt,...

Das gesamte Konzept der Primarstufe mit Schwerpunkt Hören und das der Eingangsstufe können Sie auf der rechten Seite runterladen.



zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln